Informationen zum Grundwissen im Fach Katholischer Religionslehre

Eine zentrale Intention der Lehrplanreform war es, die Menge an zu lernendem Stoff zu reduzieren, um die Vernetzung der im Religionsunterricht vermittelten Lerninhalte zu erleichtern. Denn nur durch die Herstellung von Zusammenhängen kann ein Verständnis erzielt werden, was bei den Schüler:innen die Erfahrung fördert, dass das Lernen neue Durch- und Einblicke gewährleistet, was wiederum zu weiteren Anstrengungen in dieser Richtung motiviert.

Eine notwendige Voraussetzung für ein Verstehen ist die Nachhaltigkeit des Lernens. Dabei spielt das sog. “Grundwissens” eine wichtige Rolle. Grundwissen darf dabei nicht bloß als Vermittlung von Kenntnissen und Sachverhalten verstanden werden. Ganz wesentlich ist gerade für den Religionsunterricht die Wertevermittlung, der Respekt vor der Würde der Mitschüler:innen, insbesondere die Achtung ihrer Meinung und die Ablehnung jeder Form von Gewalt (z.B. Mobbing). Aber ohne Kenntnisse kann auch kein Verstehen erzielt werden, ebenso wenig wie ohne Bausteine kein Haus gebaut werden kann. Allerdings müssen die Bausteine des Religionsunterrichts sich dem Alter der Schülerinnen und Schüler anpassen, nicht bloß wiederholt werden, sondern in neue, der Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler und dem Lehrplan entsprechende Zusammenhänge gestellt werden.

Um die Nachhaltigkeit zu sichern, sollen bei jeder Stegreifaufgabe Grundwissensbestandteile eingebracht werden. Bei der 1. Stegreifaufgabe mindestens 20%, bei der folgenden bzw. den folgenden soll das Prinzip der Steigerung gelten. In den ersten beiden Jahrgangsstufen kann die Reproduktion deutlich überwiegen, die aber in den folgenden Jahrgangsstufen immer mehr zurücktreten und den höheren Lernzielen wie Transfer und problemlösendem Denken einen größeren Raum zugestehen soll.

In den Jahrgangsstufen 5-9 soll es im April und Mai einen Leistungstest geben, der das Grundwissen des Stoffes, der bislang behandelt wurde, und im geringeren Maße das Grundwissen der Schuljahre zuvor zum Inhalt hat. Auch bei diesem Test soll entsprechend dem Alter der Schülerinnen und Schüler das Verständnis und die eigene Kompetenz, Probleme zu erkennen und zu lösen, eine wachsende Bedeutung haben. Wer das Grundwissen, das bis auf geringfügige Veränderungen von einem Arbeitskreis Nürnberger Religionslehrer übernommen wurde, genau anschaut, wird feststellen, dass der Lernstoff bzw. der Wissensbestandteil bestimmt nicht zu groß ist. Ein guter Teil der Bildungsziele dieses Lehrplans (Werteerziehung!) ist hinsichtlich des Erfolgs nicht zu verifizieren und von daher nicht zu benoten.